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OÖ Nachrichten

23.02.2004
ULRICHSBERG: ClarElectriC überzeugend
Neues aus der Klassik

Das Trio “ClarElectriC” mit Petra Stump und Heinz-Peter Linshalm an den Klarinetten und dem Elektroniker Alfred Reiter musizierte Samstagabend im Jazzatelier Ulrichsberg. Stump und Linshalm sind zwei klassisch Ausgebildete, die versuchen, die zeitgenössische Musik vom Image des Sperrigen zu befreien. Gut sicht/hörbar ist diese Herangehensweise bei Christoph Herndlers Stück “Ulrichsberg, 21.2.2004”, das auf dreiverschränkten Ebenen funktioniert. Ein Video “streifend, der blick” wird mit elektronischem Sound und live gespielten Klarinetten gemixt. Es rauschen die Loops und spielen die Klarinetten statische Figuren. Recht interessant, vielleicht etwas zu lang.

Vor der Pause war’s abwechslungsreicher. Zwei Arbeiten junger Österreicher wurden mit einem Klassiker Vinko Globokars konfrontiert. Bernhard Ganders “Mr. Vertigo” (nach dem Roman von Paul Auster) für Bassetthörner und Tonband wird rasant, voller flirrender Figuren, musiziert. Jorge Sanchez-Chiong – Wiener mit chinesisch-argentinischen Roots – präsentiert “trópico tránsito” für Bassklarinetten und Elektronik. Nach sperrigem Beginn mit Klappengeräuschen wird’s rasch zugänglicher, beinah groovig.

Ein Höhepunkt: des Franzosen Vinko Globokars “Voix instrumentalisée” für Solobassklarinette ohne Mundstück. Linshalm spielt seine ganze Brillanz aus und Globokar erzählt vom Singen, Atmen, Sprechen und Blasen und dass das alles dasselbe ist. (haun)

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